Das Telekom-Haus ist verkauft

Das Telekom-Gebäude Unterm Heilig Kreuz in Fulda ist verkauft. Und den neuen Eigentümern – den Fuldaer Familien Burg und Geisendörfer – ist es ungeachtet der teils hitzigen Diskussion einerlei, ob das Haus nun ein Denkmal ist oder nicht. „Wir wollen den Standort revitalisieren“, sagt Christopher Burg. Während das Landesamt für Denkmalpflege offenbar noch immer an der Begründung feilt, weshalb die Immobilie denn nun denkmalswürdig sein soll, hat die Telekom gehandelt – und sich einen Käufer gesucht.

Ursprünglich hatte sie den Bau nämlich abreißen wollen. Doch da schaltete sich die Wiesbadener Behörde ein und prüfte. Prüfte. Und prüfte – bis ein Gutachten ergab, dass das Haus ein Denkmal ist. Das ist jetzt so, heißt aber trotzdem nicht zwingend, dass die neue Eigentümer-Gesellschaft UHK (für Unterm Heilig Kreuz) nicht doch abreißen könnte. Das kann zum Beispiel erlaubt werden, wenn eine Sanierung sich als völlig unwirtschaftlich erweisen sollte.

Aber das ficht die neuen Eigentümer momentan nicht an. „Derzeit ist noch alles offen“, kommentiert Florian Burg (31) die Situation. „Ob wir umbauen oder neu bauen – uns geht es darum, an diesem erstklassigen Standort Qualität zu entwickeln“, ergänzt sein Bruder Christopher Burg (38) und nennt als Referenz den Alten Schlachthof und das frühere Finanzamt am Heinrich-von-Bibra-Platz – beides Projekte des Unternehmens Burg.

„Das Haus war ein Wunschobjekt von uns. Wir sind stolz, dass wir den Zuschlag erhalten haben. Uns war das Gebäude von allen Bietern wohl am meisten wert“, sagt Christopher Burg. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Burg und Geisendörfer haben nicht nur hoch geboten und die Mitbewerber – es sollen eine ganze Reihe gewesen sein – überholt. Die ganze Sache ging innerhalb von drei Wochen über die Bühne. Klar, dass die Gesellschaft noch keine detaillierten Pläne hat. „Wir warten jetzt erst einmal ab. Wir sind für alle Gespräche offen, alle Optionen sind möglich“, sagt Florian Burg. Nur eins ist für die Brüder glasklar: „Wir werden das Gebäude nicht verkaufen. Es ist eine langfristige Bestandsimmobilie unserer Familien.“ In aller Ruhe werde jetzt geprüft und sondiert.

Festgezurrt ist auch, dass die Telekom einen Teil der 8300 Quadratmeter großen Immobilie mieten wird: Konkret sind es 2500 Quadratmeter, die von der Telekom auch weiterhin als Technikfläche genutzt werden. Für den großen Rest steht die Sticherling Immobilien GmbH  als Ansprechpartner zur Verfügung, die auch für den Verkauf der Liegenschaft von der Telekom beziehungsweise deren Immobiliengesellschaft Corpus Sireo beauftragt war.

Die Telekom scheint zufrieden mit dem Deal, wie Dorothee Mäurer von Corpus Sireo deutlich macht: „Wir freuen uns, dass aus der Vielzahl der Interessenten ein Käufer gefunden wurde, der über den notwendigen Erfahrungsschatz verfügt, neue und nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten für die denkmalgeschützte Immobilie zu entwickeln. Mit der Revitalisierung der Liegenschaft soll ein weiterer attraktiver Anziehungspunkt in der Innenstadt von Fulda geschaffen werden.“

Quelle: Fuldaer Zeitung vom 12.12.2012