Hotel "PLATZHIRSCH" macht sich im Telekom-Bau breit

Der Name steht fest und das Hotel-Volumen auch - und Fertigstellung soll im Herbst 2015 sein. Doch ob sich die ehrgeizigen Pläne auch zeitlich so realisieren lassen, da werden wohl auch noch andere außerhalb der Eigentümer-Gesellschaft "UHK" (Unterm Heilig Kreuz) mit dem Familien Burg und Geisendörfer mitreden. Die Rede ist vom neuesten Hotel-Projekt in der Fuldaer Innenstadt, direkt gegenüber der Stadtpfarrkirche "Unterm Heilig Kreuz". Mehrere Millionen Euro sind zu investieren, um aus dem so genannten "Telekom-Gebäude" das anvisierte "Hotel garni" zu machen: ohne Restaurant, aber mit 102 Doppelzimmern, sechs Einzelzimmern und fünf Suiten. Und der künftige Namen - offiziell gegenüber OSTHESSEN|NEWS bestätigt - zeugt von großem Selbstbewußtsein der Betreiber: "PLATZHIRSCH".

Im Dezember 2012 hatten die beiden Familien das fünfgeschossige Gebäude mit einer Nutzfläche von immerhin rund 8.300 Quadratmetern erworben. Diskutiert wurden verschiedene Verwendungen - bis hin zu einem Ärztehaus. Doch nach dem Auszug der bisherigen Mieter bleiben lediglich noch zwei Etagen bei der Telekom, denn im und unter dem Gebäude verlaufen lebenswichtige Kabelstränge für die öffentliche Kommunikation.

Doch eine ganz besondere Sorge macht die Außenfassade. Weil das 1973 nach Plänen des bekannten Architekten Sepp Ruf inzwischen unter Denkmalschutz steht, können die teils brüchigen oder absturzgefährdeten Tuffsteinplatten nicht durch anderes Material ersetzt werden. Doch der Steinbruch in Michelnau, wo die Originalplatten herstammen, ist nicht mehr aktiv und geschlossen. Es geht immerhin um 260 (!) Platten, von denen die meisten aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgenommen waren und bei einem Steinmetzbetrieb gelagert sind. Derzeit laufen noch die Untersuchungen. Eine schnelle und akzeptable Lösung wird gesucht, denn das gegenwärtige mehrstöckige Gerüst soll so schnell wie möglich wieder weg.


Bis zur Eröffnung des Hotels sind also noch viele Probleme zu bewältigen. Das weiß auch der neue Hoteldirektor Dirk Schütrumpf (46), der vor wenigen Tagen als langjähriger Geschäftsführer des Parkhotel Kolpinghaus Fulda verabschiedet wurde. Er freut sich darauf, ein neues Projekt mitgestalten zu können, denn für ihn sei es "nicht einfach", in dem Alter eine neue Aufgabe zu bekommen. Aber er blickt optimistisch in die Zukunft, denn Untersuchungen hätten ergeben, dass Fulda noch "Hotel-Potential" habe. Er lobte in diesem Zusammenhang die Aktivitäten der Stadt etwa für den "Musical-Sommer" und die Stadtführungen, aber auch durch das Esperanto-Hotel und dessen Aktivitäten habe Fulda gewonnen.

Aber ein Problem ist nicht so einfach zu lösen, denn im Innenhof verfügt das Hotel nur über rund 30 (dreißig) Pkw-Stellplätze. Ein Shuttle-Service zum "Parkhaus Altstadt" in der Brauhausstraße und dem ITZ (Alter Schlachthof) bzw. ein hoteleigener Pkw-Bring-und-Hol-Service soll Abhilfe. Damit bei ankommenden Bussen die Straße nicht blockiert ist, soll es gegenüber auf dem Platz "Unterm Heilig Kreuz" ein oder zwei Bus-Standplätze geben und die dortigen Poller verrückt werden.

Nach den Worten Schütrumpfs startet das "Hotel PLATZHIRSCH" im September 2015 mit einer Kategorisierung im Bereich "drei Sterne plus". Auf einer Fläche von etwa 190 Quadratmetern könnten 100 Personen in vier Tagungsräumen konferieren. Ein Restaurant werde es nicht geben, nur Frühstück. Eventuell werde das Hotel bei größeren Anlässen auch mit einem Caterer arbeiten. Das "Hotel garni" sei natürlich 24 Stunden auch mit einem Nachtportier geöffnet. Jeder Gast solle mit einem vorher festgelegten Code auch ins Hotel kommen.

Quelle: Osthessen-News vom 24.11.2014