Industriebrache soll Stadtquartier werden

Fulda - Ein weiterer Schritt zur Entwicklung der südlichen Innenstadt ist getan: Laut Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) steht der Entwicklung des Areals an der Dalbergstraße nichts mehr im Wege. Mit der Bundesbank ist man sich einig, ein Investor ist gefunden.

4682 Quadratmeter ist das Grundstück groß, das zwischen der Orthopädiepraxis Vey und dem ehemaligen Gelände der Firma Weissensee an der Dalbergstraße liegt. Ursprünglich wollte dort das Hamburger Unternehmen ECE dort ein Einkaufszentrum errichten, war aber an der Stadt Fulda gescheitert.

Jetzt habe sich die Stadt Fulda, der bereits seit einigen Jahren das an das Bundesbank-Areal angrenzende Firmengelände Weissensee gehört, mit der Bundesbank über den Erwerb des laut Möller über eine Million Euro teuren Grundstücks „im Grundsatz“ geeinigt. Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss haben dem Kauf bereits zugestimmt, sodass jetzt noch die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 17. Dezember Grünes Licht geben müssen. Wenn das passiert sei, könnten die Verträge unterzeichnet werden, sagte der OB gestern.

Für junge Familien und Senioren

Auf einem Teil des Bundesbank-Areals und des Weissensees-Geländes soll ein „attraktives Stadtquartier“ samt Erschließungsstraße und viel Grün entstehen, sagte Möller und führte das Beispiel Tränke an. Zur Florengasse hin sollen Stadtwohnungen, zur Dalbergstraße hin eine Wohnanlage mit 44 Wohnungen gebaut werden. Diese sollen mit Mitteln aus dem Sozialen Wohnungsbau gefördert werden und so auch Menschen mit schmalem Portemonnaie ein Leben in der Stadt ermöglichen, erläuterte der OB. Doch auch Büros und Dienstleistungen werden dort angesiedelt.

Ein Investor für dieses Vorhaben ist bereits gefunden: Familie Klaus Burg wird sich der Aufwertung der Industriebrache annehmen. Laut Möller hat sie schon einige Vorhaben in der Region gestemmt, wie etwa das ITZ und den Umbau des alten Fuldaer Finanzamts zu einem Studentenwohnheim. Zudem habe sie bereits einige soziale Wohnungsbauprojekte realisiert.
Der OB zeigte sich zufrieden, dass sich am Weissensee-Areal nach langer Zeit endlich etwas tut. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung der südlichen Innenstadt sei getan. „Mit dem Emaillierwerk geht’s voran, mit den Dalberg-Arkaden, dem Löhertor und jetzt auch mit dem Weissensee-Grundstück“, sagte er.

Aufgenommen wurde das Projekt in das Städtebauförderprogramm West. Auch ist Möller optimistisch, dass ein Investor für das etwa 2500 Quadratmeter große Grundstück auf dem ehemaligen Bundesbank-Areal gefunden wird, das zunächst nicht zum Stadtquartier umgestaltet wird. „Dafür findet im Frühjahr wieder eine Ausschreibung statt.“ Etwa zwei bis zweieinhalb Jahre könnte die Umgestaltung des Areals an der Dalbergstraße in Anspruch nehmen, schätzt Möller. Mit dem Abriss der alten Industriegebäude wird demnächst begonnen – wenn das Wetter es zulässt.

Quelle: Fuldaer Zeitung vom 03.12.2010