Neues Wohnheim der Hochschule eröffnet

FULDA Adiam Zerisenai hatte extra aufgeräumt, denn am Mittwoch wurde sie von einer Gruppe fremder Menschen besucht, die ihr Zimmer ganz genau begutachten wollten. Die Heidelbergerin lebt seit Anfang Oktober im neuen Wohnheim der Hochschule am Heinrich-von-Bibra-Platz 3. Bei der offiziellen Eröffnung  durften alle Besucher einmal einen Blick in die verschiedenen Apartments werfen. Nach einem Jahr Umbauphase sind aus den ehemaligen Amtsstuben des Finanzamts Studentenbuden geworden. Das Wohnheim war zu Semesterbeginn komplett ausgebucht.

Viel ist nicht geblieben vom alten Finanzamt, eigentlich erinnere nur noch der Flur und das schöne alte Treppengeländer an die alten Räume, sagt Ralf Stobbe, Geschäftsführer vom Studentenwerk Gießen. „In den Wohnungen gibt es Telefon, Internet, moderne Möbel und ein eigenes Bad, eigentlich können Studenten hier mit einer einzigen Tasche einziehen“, sagt Strobbe. Was er besonders wichtig findet, sei, dass fünf Apartments behindertengerecht seien und jährlich 15 Wohnungen für ausländische Studenten reserviert seien, um ihnen den Start im Gastland und der neuen Hochschule zu erleichtern. „Studenten mit Kindern sind ebenfalls immer willkommen“, betont er.

Insgesamt gibt es in dem Wohnheim 91 Plätze, davon sind 71 Einzel- und 20 Doppelapartments. 48 Studentinnen und 32 Studenten wohnen in den vier verschiedenen Wohntypen, die zwischen 16 und 42 Quadratmeter groß sind. Die Miete wird je nach Größe berechnet. Die günstigste Unterkunft kostet 219 Euro warm im Monat, die teuerste 397. Die Zimmer sind hell, modern eingerichtet und können für höchstens fünf Jahre gemietet werden, wobei die Bewohner jedes Semester nachweisen müssen, dass sie auch noch an der Hochschule immatrikuliert sind.

Adiam Zerisenai wohnt in einer sogenannten Typ-C-Wohnung – 27 Quadratmeter für 341 Euro – und fühlt sich richtig wohl. „Das Wohnheim liegt zentral, alles ist neu und die Möbel modern“, lobt die Studentin ihr neues Zuhause. Einzig die Duschvorhänge seien etwas zu kurz geraten.

„Aus studentischer Sicht, sind die Apartments eigentlich zu teuer“, sagt Stefanie Herzig vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule Fulda. In einer privaten Wohngemeinschaft koste ein größeres Zimmer oft nur 150 Euro. Zudem seien es viel zu wenig Wohnungen für die 5300 Studenten in diesem Semester. Viele säßen im Moment quasi auf der Straße. „91 Plätze mehr sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Quelle: Fuldaer Zeitung vom 21.10.2009