Reaktionen nach dem Verkauf des Telekom-Gebäudes

Hoffnung allenthalben: Die Meldung, dass die Familien Burg und Geisendörfer das Telekom-Gebäude Unterm Heilig Kreuz gekauft haben, sorgt bei Geschäftsleuten und der Stadt für Erleichterung. Allgemeiner Tenor: „Endlich passiert was.“

Ich finde es hervorragend, dass sich in der Innenstadt etwas tut – und nicht an den Rändern“, kommentiert Stefan Wehner,Vorsitzender der IG Friedrichstraße, Chef von Campo und damit Telekom-Nachbar. Er ist voller Zuversicht, dass die neuen Eigentümer ein „attraktives Konzept vorlegen, wie man es von den Investoren kennt“, sagt er.


„Wünschenswert wäre es, wenn dort Handel einzöge, den es in Fulda noch nicht gibt. Auf jeden Fall hoffe ich, dass es so genutzt wird, dass es die Innenstadt bereichert und belebt“, sagt Hartmut Abel, Vorsitzender des Vereins City Marketing und Galeria-Kaufhof-Filialgeschäftsführer.

Zwar haben die neuenEigentümer Florian und Christopher Burg (Projektentwicklung Petersberg) und Martin Geisendörfer (Bickhardt-Bau) wegen des recht spontanen Kaufs noch keinen konkreten Plan. Aber bereits am Freitag finden erste Gespräche mit Stadtbaurätin Cornelia Zuschke (parteilos) statt. „Wir werden rasch klären, was geht und was nicht geht, damit keine Zeit verloren wird“, sagt Zuschke. Sie freut sich sehr, „dass der Käufer jemand ist, der sich mit Denkmälern unterschiedlicher Art – Stichwort Alter Schlachthof – auskennt. Und der sich selbst freut, dort etwas zu gestalten. Aber Freude empfinde ich auch deshalb, weil es sich gelohnt hat, Druck zu machen, und die Telekom noch dieses Jahr vekauft hat.“

8300 Quadratmeter groß ist Fläche, 2500 davon wird die Telekom zurückmieten. Was mit dem Rest geschieht, ist noch unklar.Ebenso die Frage, ob die Gesellschaft UHK (UntermHeilig Kreuz) das denkmalgeschützte Haus abreißen darf und auch will oder einen Umbau anstrebt. Viele finden die Immobilie hässlich, „aber selbst nach einem Umbau und einer Neugestaltung der Fassade wird man das Haus wohl nicht wieder erkennen“, sagt Stefan Wehner. Er favorisiert eine Nutzung, „die hochwertig sein sollte – etwa ein Markthallenkonzept, etwas Neues und zum Verweilen“. Der Innenstadt werde das sicher gut tun, ist er überzeugt und ergänzt: „Das ist dann auch ein deutliches Signal an das Löhertor, damit es dort endgültig zum Stillstand kommt.“

Die neuen Eigentümer der „Telekom“ sprechen von einer Revitalisierung der Liegenschaft, die viele Jahre Stoff für Diskussionen lieferte – zumal sie erst jüngst vom Hessischen Landesamt als Denkmal klassifiziert worden ist. „Wir haben das Gebäude ja nicht in erster Linie wegen der Optik gekauft“, sagt Florian Burg, „sondern weil der Standort erstklassig ist – ein großes Gelände mitten in der Altstadt.“ Und das solle revitalisiert werden, sagt Christopher Burg und spricht von einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren.

Quelle: Fuldaer Zeitung vom 13.12.2012